
Die ägyptische Hochkultur, bedeutend für die Entwicklung der gesamten Menschheit, beginnt vor über 7000 Jahren. Die Pharaonen, die Gottkönige am Nil, tauchen 3100 v. Chr. Zum ersten Mal auf. 170 Namen sind uns überliefert, über 30 Dynastien sind verzeichnet. Die letzte in dieser Reihe ist Königin Kleopatra. Sie liebte die beiden mächtigsten Römer ihrer Zeit, Gaius Julius Cäsar und – nach dessen Ermordung – Marcus Antonius. Das Drama um Kleopatras Tod 30 v. Chr. inspirierte Shakespeare zu einer seiner Tragödien und gibt ihr und dem alten Reich Ägypten einen Platz in der kollektiven Erinnerung der Menschheit. Nachdem Ägypten römische Provinz wurde und mit dem Rückzug Roms von dort versank die Erinnerung an das einstige Weltreich für die nächsten 1500 Jahre. Erst mit dem Feldzug Napoleons nach Ägypten am Ende des 18. Jahrhunderts geriet das Land wieder mehr in den Focus europäischen Interesses. Napoleons Feldzug war ein militärisches Desaster aber ein archäologischer Erfolg. Im Tross des französischen Heeres reisten damals viele Naturwissenschaftler und Forscher. Napoleon ließ ihre Erkenntnisse 1802 veröffentlichen und damit begann eine Welle der “ Ägyptomanie“, die im Grunde genommen bis heute anhält. Ägyptologen sind heute allerdings der Ansicht, dass die Geschichte zum Teil immer wieder neu geschrieben muss, weil erst 20 Prozent aller möglichen Funde entdeckt worden sind. Ein Werk, von vielen Generationen erschaffen, braucht viele Generationen der Erforschung. Das ist Ägypten.